Wie lange ist Kaffee haltbar?

 

Warum das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) für Kaffee eigentlich unnötig ist

Immer wieder wird über das Mindesthaltbarkeitsdatum diskutiert und kritisiert wie viele Lebensmittel allein wegen dieses Aufdrucks auf der Verpackung weggeworfen werden. Die Kennzeichnung von Lebensmitteln ist in der EU und somit auch in Deutschland Pflicht. Während dies bei einigen schnell verderblichen Lebensmitteln wie Milchprodukten und Wurstwaren Sinn ergibt, wird nun darüber nachgedacht, dass Mindesthaltbarkeitsdatum bei lange haltbaren Lebensmitteln abzuschaffen. Dies würde auch den Kaffee betreffen.


Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum aus?

Bereits seit den Achtzigerjahren ist die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum verpflichtend. Die Festlegung dieses Datums liegt im Ermessen des Herstellers und ist ein Versprechen dafür, dass das Produkt bis zu diesem Zeitpunkt ohne wesentliche Geschmacks- und Qualitätseinbußen sowie gesundheitliche Risiken verzehrt werden kann. Da es sich nicht um eine allgemein festgelegte Angabe handelt, kann es sein, dass gleiche Produkte unterschiedlicher Hersteller unterschiedlich lange haltbar sind. Da dieser Vermerk lediglich das Datum beschreibt, bis zu welchem das Produkt mindestens haltbar ist, bedeutet dies nicht, dass es danach weggeworfen werden muss. Viele Lebensmittel können auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch verzehrt werden. Hier muss der Konsument selbst entscheiden, ob das Produkt noch essbar ist oder nicht. Sehr leicht verderbliche Lebensmittel werden hingegen mit einem Verbrauchsdatum versehen. Diese Produkte sollte man nach Ablauf des Datums tatsächlich nicht mehr verzehren.


Auch abgelaufener Kaffee ist noch genießbar

Da Kaffee ein trockenes Lebensmittel ist, verdirbt er weniger schnell als andere Produkte. Das Mindesthaltbarkeitsdatum liegt somit beim Kauf meist noch relativ weit in der Zukunft, denn ab der Röstung ist der Kaffee noch etwa 18 bis 24 Monate haltbar. Trotzdem kann es passieren, dass man einmal eine größere Menge Kaffee gekauft hat und diese dann nicht mehr vor dem aufgedruckten Datum verbrauchen konnte. Das ist jedoch kein Grund, den Kaffee wegzuwerfen. Nur wenn der Kaffee sonderbar riecht oder sich Klumpen bilden, sollte man vorsichtig sein und die Packung lieber aussortieren. Ansonsten ist das einzige, was passieren kann, dass der Kaffee sein Aroma verliert. Feinschmecker versuchen deshalb ihren Kaffee bereits in den ersten Wochen nach Röstung zu verbrauchen, denn dann können sie sich sicher sein, noch das meiste vom Aroma genießen zu können. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Kaffee zu Hause später nicht mehr schmeckt. Kaffee ist nicht ohne Grund speziell verpackt. Das bedeutet, solange der Kaffee in seiner Originalverpackung, oder in einem trockenen, geschlossenen Behälter lagert, verliert er auch sein Aroma nicht so schnell.

Ist das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen, bedeutet es deshalb nicht, dass der Kaffee nun überhaupt nicht mehr aromatisch schmeckt. Häufig lässt sich Kaffee noch bis zu einem Jahr nach Ablauf des Datums bedenkenlos trinken. Wem es nur um den alltäglichen Kaffeegenuss am Morgen geht und wer nicht gerade Spezialitätenkaffee kauft, der sollte sich somit keine Sorgen machen, wenn das Datum auf der Packung einmal etwas länger zurückliegt. Im Zweifelsfall sollte der Kaffee einfach noch einmal probiert werden, bevor man vorschnell eigentlich noch guten Kaffee in den Müll wandern lässt. Das sehen mittlerweile auch einige EU-Länder so, die darüber nachdenken, das Mindesthaltbarkeitsdatum für lange haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Kaffee abzuschaffen, um vorzubeugen, dass zu viele Lebensmittel aufgrund eines Aufdrucks im Müll landen.

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